Buchung für Lesungen, Moderationen oder Events:
kontakt@benni-cullen.de

Top Tipps & Tricks für das Referendariat 2020 (in Bayern)

Die Website rund ums Lesen und Unterrichten.

Top Tipps & Tricks für das Referendariat 2020 (in Bayern)

Referendariat

Meine Lieben,

in Bayern beginnt die Schule am 8. September 2020 und es wird für viele LAAs heiß: Das gefürchtete Referendariat beginnt! Damit die Zeit hier nicht allzu grausam wird, habe ich mich mal hingesetzt und ein paar Tipps und Tricks versucht zu formulieren, die mir selbst in den letzten beiden Jahren geholfen haben. Klar, das Ref ist für jeden anders, aber manchmal ist es ja auch schön, etwas Positives zu hören und auch mal einen Beitrag zu lesen, der nicht ganz so viel Angst macht 😀 Denn ich kann euch sagen: Ja, mein Ref war anstrengend, zählt aber auch zu den schönsten Zeiten in meinem Leben. Ja, das geht wirklich 😀

Zuvor möchte ich sagen, dass ich über meine Tipps & Tricks auch auf meinem YouTube-Kanal spreche.

Tipps & Tricks für das Referendariat 2020 in Bayern:

https://www.youtube.com/watch?v=xANRO6EKRbU

Take one step at a time & schreibt alles auf!

Gerade in den ersten Tagen und Wochen ist das Ref besonders eins: VIEL! So viele neue Abläufe, so viele Konferenzen, so viele Selbstverständlichkeiten, so viele neue Kollegen, Schüler, Eltern… das alles kann einen sehr schnell total überfordern. Deshalb Tipp Nummer 1: Arbeitet von einem Punkt zum nächsten. Macht euch To do-Listen (digital oder real) und schreibt hier wirklich alles auf, was ihr abgeben, organisieren oder beachten müsst (wirklich alles!). Setzt dann Prioritäten und arbeitet so alle Punkte gewissenhaft ab. Ja, es ist echt viel und am Anfang steht man wohl ständig unter Strom, aber das wird wirklich besser – wenn man den Überblick behält. Das schafft man, wenn man von Tag 1 an Prioritäten setzt, alles für sich organisieren kann und sich von einem Punkt zum anderen hangelt.

Gebt alles rechtzeitig ab!

Gerade in den ersten Ref-Wochen müsst ihr sehr viel abgeben: Bestätigung hier, Stundenplan da, Formular dort… es ist wirklich viel und wenn ihr keinen Überblick behaltet, werdet ihr mindestens eine Frist zu 100 % verpassen. Auch im zweiten Ref-Jahr kann das passieren, besonders bei der Spitzkostenabrechnung – bayerische Kollegen wissen, von was ich spreche. Deshalb: Schreibt euch solche Fristen sofort in euren Lehrerplaner und gebt alles am besten sofort ab – alles andere wird nicht funktionieren.

Geh deinen Weg & lass auch Hilfe zu!

Das Ref muss jeder selbst bestreiten – niemand wird dir deine Lehrproben und Prüfungen abnehmen. Allerdings müsst ihr deshalb kein Einzelkämpfen sein. Ganz im Gegenteil: Es erleichtert das Lehrerleben ungemein, wenn man KollegInnen hat, mit denen man zusammenarbeiten, Materialen austauschen, Stunden durchsprechen oder über Probleme sprechen kann. Und gerade im Ref gibt es Menschen, die mit euch im selben Boot sitzen: Eure Mitseminaristen! Und wenn ihr hier zusammenhaltet und euch gegenseitig unterstützt, dann wird die Zeit nicht nur lehrreich, sondern auch erheblich leichter!

Fragen hilft!

Als junger LAA ist man im ersten Moment wohl eher schüchtern (war zumindest bei mir so) und nicht immer traut man sich, bei jeder Unklarheit (wovon es wahrlich genug geben wird:D) nachzufragen. Doch genau das sollte man tun. Zumindest bei den Leuten, die für euch da sind. In Bayern hat man, zumindest im Grund- und Mittelschulbereich, Betreuungslehrkräfte, die sowas wie Paten für die LAAs sind. Sie sind dafür da, um euch Fragen zu beantworten und Unklarheiten aufzuklären. An sie könnt ihr euch immer wenden, besonders am Anfang, wenn ihr euch noch nicht so gut auskennt.

Natürlich kann man auch andere Lehrkräfte fragen, nur würde ich da aufpassen, dass man nicht immer alles gleich sofort nachfragt und gar nicht mehr aus dem Fragen rauskommt – manche Kollegen könnten da etwas genervt reagieren! Oft ist das gar nicht böse gemeint, der Schulstart ist aber nunmal für alle sehr aufregend und mit viel Arbeit verbunden. Haltet euch deshalb am Anfang zurück und fragt euren Betreuungslehrer oder im Seminar nach – nach einiger Zeit kommen dann noch Kolleginnen und Kollegen hinzu, die immer für Fragen offen sind. Und welche, die es nicht sind. Haltet euch an erstere 😀

Organisiere dich, deine Schüler & deine Kollegen!

Du als Lehrkraft musst deine Wochen – wie oben bereits erwähnt – strukturieren und organisieren, damit du im Anschluss auch deine SchülerInnen strukturieren und organisieren kannst. Mache dir deshalb genaue Gedanken zu deinem Unterricht: Wie soll dieser aufgebaut sein, was für Rituale gibt es, was willst du unbedingt, was geht gar nicht? Und besonders am Anfang: Was brauchen die SchülerInnen für Materialien? Hefte, Ordner, Schnellhefter, Mappen? All das muss organisiert werden – und das liegt an dir. Mit „Organisiere deine Kollegen“ meine ich außerdem nicht, dass du ihnen in ihren Plan reinredest, sondern, dass du dich mit ihnen absprichst, sollten Projekte, gemeinsame Ausflüge oder Zusammenarbeiten anstehen. Ich habe mich zum Beispiel gleich mit allen anderen AWT-Lehrern in Verbindung gesetzt und abgeklärt, wann die Praktika in diesem Schuljahr stattfinden.

Schaffe dir Erholungsinseln!

Das Ref ist stressig und die ersten Wochen sind wirklich anstrengend – nicht nur für dich, sondern für alle Lehrkräfte. Umso wichtiger ist es, sich feste Erholungsphasen in der Woche einzuplanen. Bei mir waren das immer Freitag Nachmittag, Samstag und unter der Woche dann Mittwoch Abend. Solche festen Zeiten sind wichtig, damit man auch mal abschalten kann und zu Kräften kommt.

Bring dich ein!

Egal ob auf Schulfesten, Abschlussfeiern, in Arbeitsgruppen oder wenn es um Kooperationen geht – bringt euch ein und helft bei diesen Dingen mit. Klar, am Anfang muss man erst Mal klar kommen, aber im Laufe des Jahres, solltest du dich wirklich integrieren und die Schule zu deinem aktiven Lebensraum machen – denn nur wenn man sich wirklich zugehörig fühlt, ist man vollends angekommen. Dazu gehört auch, dass man Anschluss an das Kollegium sucht und nicht sofort in sein Klassenzimmer verschwindet, sobald man in der Schule ankommt.

Sei transparent!

Egal ob es deine Klassenregeln sind, die Bewertungskriterien für eine Schulaufgabe oder bei Feedback – echtes, authentisches und transparentes Besprechen zahlt sich immer aus! Und es verschafft Klarheit – für dich, die Eltern und deine Schüler. Ich stelle schon am ersten Schuljahr bzw. in meiner ersten Stunde klar, dass mir Pünktlichkeit und ein nettes „Guten Morgen“ wichtiger sind als alles andere – meinetwegen kann man mal ein Heft vergessen, aber unpünktlich sein geht gar nicht! Und das sage ich auch so. Bisher hat das immer sehr gut geklappt und führte dazu, dass die SchülerInnen auch mir gegenüber sehr offen und klar waren.

Bau auf den Grundlagen auf!

Im Seminar geht es natürlich viel um Unterricht und genau darum geht es auch in diesem Punkt: Schaut euch Strukturen von Fächern an, schaut euch Beispielstunden an, die andere LAAs oder Lehrkräfte halten und versucht herauszufinden, was die Grundlagen in diesem Fach sind. Ab und an ist das sehr viel – in Englisch gibt es ganz klare Strukturen für die unterschiedlichen Schwerpunkte, in AWT ist das offener, es gibt aber konkrete Anhaltspunkte, die hier wichtig sind -, manchmal auch sehr wenig. Dennoch: In der ersten Zeit würde ich versuchen eine typische Stunde in deinen Fächern zu halten, bevor man sich dann eventuell an etwas speziellere Stunden wagt – oder eben auch nicht, wenn man noch an den Grundlagen arbeiten muss. Bevor die nämlich nicht klappen, braucht man auch nicht zaubern 😀

Schau, lerne & sei dabei authentisch!

In der ersten Zeit hospitiert man – zumindest in Bayern – noch sehr viel und sieht ganz viel Unterricht und Alltag. Sieh dir an, was du interessant findest, was gar nicht geht und was du auch übernehmen willst und gestalte so deinen Unterricht und deinen Alltag. Egal ob eine Kollegin, die kurz vor der Pension steht, ein Kollege, der gerade frisch aus dem Ref ist oder ein Kollege, der noch Referendar, aber im zweiten, vielleicht sogar auch im ersten, Jahr ist – von ihnen allen kannst du lernen und für dich etwas mitnehmen. Tue das und wähle auch das aus, was zu dir passt. Es gibt natürlich Dauerbrenner, aber das heißt nicht, dass sie zu dir oder deiner Klasse automatisch passen. Denk darüber nach und triff reflektierte Entscheidungen.

Referendariat

Das war’s! Ihr habt weitere Tipps & Tricks, die auch erwähnt werden sollten? Schreibt mir gerne einen Kommentar und helft so anderen KollegInnen, die gerade kurz vorm Ref stehen.

Bis dahin alles Gute,

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

×